Die Zerstörung des Niederrheins

09.10.2024: Rheinische Post Dinslaken

29.11.2023 – Filmteam goldecken.tv

„Zuhause das ist: Ein unsichtbares Bild – Ein Zauberwort – Ein altes Lied – Ein Kinderwunsch – Der sich am Ende erfüllt „ Hans Dieter Hüsch

Foto ( Privat)

O welch wundersames Bild – Was man wohl dabei denkt – Hier machen Bäume Musik Die Sonne wird am Himmel aufgehängt – Von Gottes Hand – Ein feines Zwielicht so entsteht – Und flaches Land “ Hans Dieter Hüsch

Foto (BUND KV Wesel)

“ Ob eine schwarz-weiße Kuh wohl weiß, wann Sonntag ist…Hans Dieter Hüsch

„So bin ich der Meinung, dass es in Anbetracht der immensen Probleme auf dem Sektor Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. dringend notwendig ist, die Gesellschaft damit zu konfrontieren und zu mobilisieren, aktiv tätig zu werden…!“ Joseph Beuys

Voerde, eine Stadt im Netz der Logistik?

Eine Betrachtung aller Planungen zur Infrastruktur nicht nur im
Verkehrsbereich. Der Versuch eines Gesamtbildes anhand öffentlicher Planungen von Kommunen, Land sowie die Forderungen der Logistikbranche und deren Handlungsträger.
Frank Parting: „Emmelsum Biotop Retten!“

Wir erleben momentan die Auswirkungen lang zurück liegender Planungen im
Rheinvorland. Seit dem Bau der Steag und der Aluminiumhütte, die größte Umweltzerstörung, mal von den Umtrieben der Kiesindustrie abgesehen, in Voerde und den angrenzenden Weseler Flächen. Da jede Aktion eine Reaktion nach sich zieht und die wieder eine Aktion, lohnt es sich, die enormen weiteren Veränderungen zu betrachten die den Kreis Wesel , seine Landschaft, Umwelt und die Lebensqualität für immer verändern werden.
Klimanotstand In Voerde, Wesel. Bei den verantwortlichen Handlungsträgern im Kreis wird weiterhin gehandelt, als ob das vor Ort nicht zutrifft. Hochwasserschutzflächen werden versiegelt, als ob die Katastrophen im Ahrtal oder aktuell Griechenland nicht gäbe.

Die Existenz bedrohter Arten wird der Wirtschaft geopfert. Die wichtige Funktion von Frischluftkorridoren, gerade auch in Zeiten zunehmender Erwärmung und von Hitzeperioden. Das ließe sich noch um viele negative Aspekte erweitern. Doch hier soll es ja in erster Linie um die zukünftigen Auswirkungen oder meinethalben auch Bedrohungen, gehen.
Biodiversität, Hochwasserschutz, Landschaftsbild und damit empfundene Verlust von Heimat.
Mangelnde Lebensqualität durch fehlende Erholungsräume, Emmissionsbelastung durch deutlich zunehmende Verkehrsbelastung, Lärm, Feinstaub. Damit wiederum verbundene Anstieg von Gesundheits- und Unfallgefahren. Die Zahlen lassen sich durch die bisherigen Gutachten belegen und sind dort eher herunter gerechnet worden.

Die IHK Niederrhein hatte für die Legislaturperiode 2017 bis 2022 u.a folgende Forderungen gestellt:
Ausbau der B8 n (A59), teilweise 6 spuriger Ausbau der A 59 im Duisburger Bereich, Vertiefung der Fahrrinne des Rheines womit ein weiteres ökologisches Desaster im Raum steht. Um die 400 Logistikbetriebe laut der Kreisverwaltung, Tendenz steigend. Logistikzentren u.a. in Hamminkeln, Hünxe Walsum. Damit schaffen wir die Grundlagen für weiteren Straßenausbau und von Neubauprojekten Zumal die Deltaport Häfen überwiegend Verteilzentren auf der letzten Meile sind, die in der Mehrheit vom LKW Transport leben. Die vielbeschworen Trimodalitat, die es im Rhein Lippe Hafen gar nicht gibt, schafft vor Ort keine Entlastung Im Gegenteil, hier läuft alles zusammen.

Wie lange halten das die Straßen und Brückenbauwerke aus? Wer zahlt die Kosten?
Die B8, Frankfurter Str. und damit verbundene Straßen wie z B. die Böskenstraße, werden einen sehr hohes Verkehrsaufkommen bekommen, mit all den belastenden Auswirkungen auf die Anwohner.
Mobilitätsforscher verweisen übrigens darauf, das mehr Straßen auch zu mehr Verkehr führen.
Ja aber die Binnenschifffahrt entlastet uns doch… Im Bundesverkehrswege Plan ist der Ausbau des Wesel Dattel Kanals vorgesehen, erste Vorbereitungen zur Umsetzung der Planungen sind angelaufen. Dazu sind zukünftige Baumaßnahmen an den Schleusen , Brücken und der Breite des Kanals vorgesehen, die in einigen Bereichen in wertvolle Naturschutzgebiete eingreifen. Wozu?
Wozu Logistik? Die Hafenbetreiber am Kanal wollen den Zugriff auf die Seehäfen, die größere Container nutzen. Zudem möchte man die Container stapeln können. Dazu bedarf es umfangreicher Baumaßnahmen. Auch Evonik mit seiner Chemieproduktion in Marl möchte seine Schiffstransportkapazität auf dem Wesel Datteln Kanal erhöhen, was wiederum das Risiko von Chemieunfällen erhöht. Binnenschiffe belasten die Umwelt mit ihrem hohen Schwefelanteil im Diesel mehr als ein LKW. Eine vollständige Umrüstung auf alternative Kraftstoffe oder Antriebe dauert noch viele Jahre.

Was ist bis dahin mit der zusätzlichen Belastung für Mensch und Natur? Wie viel Fläche
wird noch zerstört für eine umweltpolitisch fragwürdige Logistikentwicklung?

Aber wir haben ja noch die Bahn…
Ja, die Spellen- oder auch Walsumbahn …
Ursprünglich mal für den Personenverkehr zur Entlastung des Straßen geplant, ist sie längst zur Begierde der Logistikbranche geworden. In Oberhausen und Duisburg, aber auch im Kreis Wesel wächst das Interesse an der industriellen Nutzung. Dazu muß man auch wissen, daß der Bahnverkehr(laut einer Studie des Öko Institut Freiburg) max. 30% der Logistiktransporte decken kann. Also dann 70% mit dem LKW vor Ort? Die Binnenschifffahrt kann uns vor Ort nicht entlasten(?)
Zurück zur Schiene. Die bisherigen Planungen sehen einen Ausbau bis Wesel vor. Somit muss eine Brücke über den Kanal und eine über die Frankfurter Str. gebaut werden. Mutmaßlich dort, im Kreuzungsbereich, der als zukünftiger Verkehrsknotenpunkt gilt Das wäre die Fortsetzung des alten Bahndammes. Wie wird dann die Verkehrsleitplanung durch die Baustelle? Sollte der Bedarf am Schienenverkehr anwachsen, wird ein zweispuriger Ausbau der Bahnlinie erfolgen müssen. Da die Bahnbrücke über die Böskenstraße nur einspurig ist, wird auch hier dann eine Baustelle entstehen. Für
die Anwohner ist der Ausbau nach Wesel eine zusätzliche Belastung.

Was ist mit Lippedorf?
Wo wird die Spellen Bahn an die Betuwelinie angeschlossen? Was ist mit dem Biotop in diesem Bereich? Wie wird sich der Bahnverkehr von Hünxe auf der alten Bahnlinie am Kanal entwickeln, was bewirkt dort die Hafenplanung in der Zukunft?
Da schon jetzt Gefahrgut Transporte auf der Bahn, durch Contargo, möglich sind, steigt auch das Risiko durch Gefahrguttransporte.
Wie lange halten die doch reichlich marode wirkenden Brücken die zusätzliche Belastung aus?
Was geschieht mit den Biotopen am Bahndamm? Gibt es kilometerlange Baumfällungen, wie bei der Betuwelinie? Wie weit nutzt die Deutsche Bahn die Spellen-Bahn als Ausweichstrecke?

Ist das Fiktion? „Nein!“
Ist das Wahnsinn? „Ja, definitiv!“
Hat das einen ökonomischer Nutzen?  „Die Frage erübrigt sich angesichts der zukünftigen fortschreitenden Umweltzerstörung und den daraus resultierenden Folgen für Ökologie und Ökonomie!“ ( F. Parting )

LIPPEDORF (Foto: Privat)
LIPPEDORF (Foto: Privat)
Foto: Dr. Leo Rehm

Mit welchem Recht zerstören wir unumkehrbar unsere Heimat?“ DR. Leo Rehm – BIG EDEN – Erhaltet den einzigartigen Niederrhein!